Zum Jahresabschluss der Startschuss für den Imperiumszyklus des AU. Viel Spaß beim Lesen!
Folge 30: Streit um die Thronfolge
*Intro*
Jan Tenner, ein junger sportlicher Student, arbeitet eng mit seinem Vater und Professor Futura in der Futura-Stiftung zusammen. Dem Professor ist die Entwicklung von Seren gelungen, mit denen die Grenzen des Menschen in unvorstellbarer Weise überwunden werden können. Aus wissenschaftlichem Interesse und um Gefahren von Westland abzuwenden, stellt sich Jan Tenner immer wieder für Experimente seines Vaters und des Professors zur Verfügung. Er weiß, dass es gefährlich ist, doch er vertraut ihnen.
Intro Folge 30
Nachdem Jan Tenner und seine Freunde mithilfe des geheimnisvollen Clark den Angriff von Technomena, der Herrscherin der Xanta zurückgeschlagen haben, empfangen sie einen Ruf von Hynold, Logars Statthalter von Seytanien, dem einstigen Dunklen Imperium. Während Clark Smith auf der Erde zusammen mit Lara, General Taylor und Professor Futura sich den Erben Brains entgegenstellen, folgen Jan Tenner Senior und Junior zusammen mit Tanja und Mimo dem Ruf. Es erwartet sie der STREIT UM DIE THRONFOLGE!
Szene 1: Im Silbervogel
Mimo: In genau 10,397 Lichtjahren haben wir den Weltraumwirbel erreicht. *didelit
Junior: Sehr gut, Mimo. Lang genug sind wir ja schon unterwegs.
Tanja: So lang jetzt auch wieder nicht. Was uns wohl in Seytanien erwartet?
Senior: Wahrscheinlich nichts Gutes.
Junior: Tanja und ich waren ja mit Furiosa und der Erde beschäftigt, während du dort warst, Vater. Ansonsten kennen wir das Imperium nur von deinen Erzählungen. Könntest du meine Erinnerungen auffrischen?
Senior: Natürlich, Jan. Bei einem unserer Ausflüge durch das Weltall wurden wir von Raumschiffen Logars erwischt.
Mimo: Ich konnte die Schiffe damals nicht orten. *didelit
Senior: Ja, weil Logar sie mit seiner Magie schützte. Er entführte Lebewesen aus allen Teilen der Galaxie in sein Imperium, welches in einer anderen Dimension war, um das Nichts zu bekämpfen.
Mimo: Das Nichts war vergleichbar mit einer Masse, die sich über Logars Reich ausdehnte. Lebensformen, die von ihm erwischt wurden, verwandelten sich in Monster des Nichts. *didelit
Senior: Du sagst es, Mimo. So konnte es sich immer weiter ausdehnen. Den rettenden Einfall hatte deine Mutter, Jan, als sie mit einer Pistole ein Stärkungsserum auf die Monster schoss und sie damit auflöste.
Junior: Cool, wie Mutter das gelöst hat.
Senior: Ja, Logar war so sehr von dem Serum angetan, dass er bereit war, niemanden mehr zu entführen, solange wir ihn mit diesem Serum versorgten. Aber seinem Heerführer Thol gefiel das nicht. Er wollte lieber gegen die Kreaturen kämpfen, stürzte Logar, indem er ihm den Ring der Macht wegnahm, und verbat das Serum, worauf das Nichts sich wieder ausbreitete.
Junior: Und dann kam das mit dem Einhorn, richtig?
Senior: Genau. Wir erweckten es und ich ritt auf ihm gegen Thol in die Schlacht. Es konnte die Macht des Rings überwinden.
Tanja: Was geschah dann, Jan?
Senior: Thol gab auf, streifte den Ring ab und ging in den Freitod, indem er mit seinen Rebellen ein letztes Mal gegen das Nichts zog.
Junior: Wow.
Senior: Es war nach den alten Gesetzen des Imperiums das einzige, mit dem er sein Vergehen gegen Logar, diesen Hochverrat, sühnen konnte.
Junior: Einfach Wahnsinn. Und dann?
Tanja: Wie habt ihr das Nichts besiegt?
Mimo: Mithilfe einer Zeitreise. *didelit
Senior: In der Tat. Wir konnten die Quelle ausmachen: Butor, der Vater von Logar. Er sagte uns damals, dass er und seine Magier ihre Kräfte in einem noch nie dagewesenen Ritual vereinigt hätten. In Wahrheit aber hatten sie einen Ableger des Urnichts beschworen.
*Kurze Stille
Junior: Und was ist mit der Frau, nach der das Imperium jetzt benannt ist? Seytania?
Senior: Ich…
Tanja: Du siehst auf einmal so angespannt aus, Jan.
Senior: Wie heißt es so schön? Über die Toten nur Gutes. Ich möchte nicht darüber reden...
Junior: Laut Lara heißt der Spruch, dass wir über die Toten nur die Wahrheit sagen sollen. Anders könnten wir über Zweistein ja auch nicht reden. Also?
Senior: Seytania war… nun…
Junior: Wie du es mir als immer sagst: Augen zu und durch!
Senior: (amüsiert) Hey, das ist mein Spruch. (atmet tief durch, dann ernst) Nun… sie kam mit uns in die Vergangenheit, rettete uns vor Butor, besiegte ihn und nahm seine Macht in sich auf. Der Zeitantrieb war beschädigt worden, aber Dank ihrer Magie konnten wir ihn wieder benutzen. Zurück in der Gegenwart wirkte sie mit diesen Kräften einen Gegenzauber, der das Nichts im gesamten Imperium beseitigte. Diese Tat kostete sie das Leben. Deshalb hat Logar sie zu einer Märtyrerin gemacht und sein Reich nach ihr benannt. Das ist das, was man ihre guten Taten nennen kann.
Tanja: Und… ihre anderen Taten?
Junior: Ihre schlechten?
Senior: Sie war sehr launisch und jähzornig. Wegen ihr hatte Logar seinen Ring verloren.
Tanja: Oh...
Junior: War es eine Phase von ihr? Wie alt war sie da?
Senior: Wahrscheinlich einige tausend Jahre. Die Menschen aus dem Imperium erreichen ein sehr hohes Alter. Logar selbst hat mindestens 11.000 auf dem Buckel, eher mehr.
Junior: Mehr als 11.000? Dafür sah er noch sehr frisch aus, als Tanja ihm ihre Kräfte gab.
Senior: Der macht bestimmt jeden Tag Liegestütze und Kniebeugen. Oder Karate, so wie ich.
Tanja: Bitte lenk jetzt nicht ab. Jan, ich werde das Gefühl nicht los, dass du uns etwas verheimlichst.
Junior: Ich auch. Der Erfinder der Kraftringer sagte, dass Seytania die Inspiration für Susi Sepulta war. Das heißt, sie kam davor schon einmal zur Erde. Und du hast sie davor schon gekannt, oder?
Senior: Ja, das habe ich. Seytania… sie lockte uns damals unter einem falschen Vorwand auf ihren Puppenplaneten und… tat Dinge mit mir …. schreckliche Dinge…
Junior: Etwa...
Senior: Deine Mutter rettete uns damals. (zerrissen) Also entführte Seytania sie und verwandelte sie in eine Puppe. Dasselbe tat sie auch mit dem General und dem Professor. Hätte ich damals nicht Glück gehabt…
Junior: Oha…
Mimo: Wenn ich unterbrechen dürfte. Wir nähern uns dem Weltraumwirbel. *didelit
Senior: (beruhigt sich) Sehr gut, Mimo. Warte bitte noch kurz.
Mimo: Natürlich, Jan. *didelit
Senior: Was ihr zwei unbedingt wissen solltet, bevor wir nach Seytanien kommen. Kein böses Wort über Seytania! Für die Bewohner dort ist sie eine Heilige und wird von allen ‚die Ehrwürdige‘ genannt.
Junior: Alles klar. Und was ist mit den Ebenen?
Senior: Die seht ihr gleich! Mimo, flieg los!
*Actionmusik - Szenenwechsel*
Szene 2
Erzähler: Der Silbervogel schießt auf den violetten Wirbel zu, der ihn in ein anderes Universum befördert. Jan Senior, Junior und Tanja erleben den Übergang wie in tiefer Trance, ohne Gefühl für Raum und Zeit. Dann materialisiert sich ihr Raumschiff hunderte Meter über einer unwirklichen Ebene. Der Himmel ist in violettes Licht getaucht. Ihr Flug führt sie über die karge Ebene über mehrere blühende Wälder und mittelalterlich wirkende Städte schließlich zur Wolkenburg, die sie anfangs am Horizont ausmachen konnten. Auf einem freien Platz in ihrer Mitte landen sie. Von Hynolds Dienern mit allen Ehren begrüßt, betreten Jan Senior, flankiert von Junior und Tanja den Thronsaal. Dort haben sich bereits weitere hochrangige Ritter versammelt. Kaum betritt der alte Weltraumheld den Raum, erhebt sich Hynold von seinem Thron.
Hynold: Ich heiße Dich Willkommen, oh Jan Tenner, edelster Ritter von Logars Tafelrunde.
Senior: Ich fühle mich ebenso geehrt, oh Hynold, Logars Statthalter. Du weißt, weshalb ich hier bin.
Hynold: So ist es. Technomena hat eure Welt überfallen.
*eine schwere Tür wird geöffnet; ein Raunen der Anwesenden folgt
Technomena: So ist es! Aus gutem Grund!
Junior: (flüstert) Zwei Frauen betreten den Saal. Die eine kennen wir.
Tanja: (flüstert) Ja, das ist Technomena. Aber die andere… sie hat Insektenflügel und Insektenbeine. Sie sieht Technomena ähnlich, aber hat braune Kleidung an. Passend dazu dunkle Haare.
Unbekannt: Ihr braucht nicht zu flüstern. Ich bin Entomena, die Königin der Insekten!
Junior: Dann haben sich ja die zwei richtigen gefunden!
Technomena: Hüte deine Zunge!
Entomena: Wir sind hierher gekommen, um nach dem Alten Recht zu entscheiden, wer Logars Thronfolger wird! Als seine Tochter erhebe ich Anspruch auf den Thron!
Technomena: Als Logars Tochter erhebe ich diesen Anspruch ebenfalls!
Entomena: Nach dem Alten Gesetz hast du den Anspruch (wird unterbrochen)
Technomena: Habe ich den Anspruch NICHT verwirkt! Ich habe nur versucht, vom Alten Gesetz Gebrauch zu machen! Hör endlich damit auf!
Junior: Was meinen die zwei damit?
Hynold: Kurz erklärt, Spross des Tenners: Wer nach dem Alten Gesetz den höchsten Ritter des alten Regenten besiegen kann, erwirbt damit großen Respekt vor den anderen Rittern. Ist die Thronfolge strittig, wenn es zwei gleichberechtigte Nachfolger gibt, stimmt die Ritterrunde ab. Der höchste Ritter wird hierfür zuletzt einberufen.
Junior: Verstehe. Darum sind wir erst jetzt hier.
Hynold: So ist es.
Senior: Ja. Ich soll als Letzter abstimmen. Wie ist der derzeitige Stand?
Hynold: Gleichstand. Deine Stimme wird den Ausschlag geben, Jan Tenner.
Technomena: Wähle mich, oder ich werde euch mit meinen Xantas vernichten!
Entomena: Wähle mich, oder ich werde euch mit meinen Insekten vernichten!
Tanja: (flüstert) Sehr freundlich.
Junior: (flüstert) Mit Diplomatie haben sie’s wohl nicht so.
Senior: Das ist wie die Wahl zwischen Pest und Cholera...
Junior: Das kann doch nicht schon alles sein! Hat Logar nicht mehr Töchter?
Technomena: Die hat er, nur machen die nicht von ihrem Recht Gebrauch!
Entomena: Wähle endlich, Jan Tenner!
Hynold: Diese Wahl muss wohl bedacht werden… lasse dir Zeit dafür, Jan Tenner.
Senior: Ich...
Junior: Ich habe eine Idee! Okay, ihr seid beide Logars Töchter. Die anderen Töchter sind nicht gekommen. Aber was ist mit Logars Frau?
*Ungläubiges Raunen; Entomena und Technomena lachen
Junior: Was denn? Logar war doch bestimmt wenigstens einmal verheiratet, oder?
Hynold: Das war er wahrlich. Allerdings wirklich nur einmal. Aus dieser Verbindung entstand Seytania die Ehrwürdige.
Junior: Dann müsste sie doch Vorrang haben, oder?
Senior: Dem stimme ich zu. Was ist mit Logars Gattin?
Entomena: (amüsiert) Niemand erinnert sich an sie.
Technomena: (kichernd) Also hat sie nie existiert!
Hynold: Der Name der Königin ging im Laufe der Zeit verloren. Logar höchstselbst ließ die Aufzeichnungen verbrennen und die Erinnerungen an sie verblasste. Nicht einmal das Einhorn kann sich an sie erinnern.
Technomena: Wie armselig sie doch gewesen sein muss.
Entomena: Diese Frau ist so unbedeutend, dass niemand sie mehr kennt! Könnten wir doch über Seytana dasselbe sagen!
Technomena: Ja… das wäre schön!
Senior: Sag mir, Hynold. Angenommen, die Gattin würde noch leben und Anspruch erheben. Würde sie den Thron bekommen?
Hynold: Ja, das würde sie. Eine Abstimmung wäre dafür nicht notwendig, weil sie aufgrund ihrer Ehe mit Logar direkte Nachfolgerin wäre.
Senior: Mehr brauche ich nicht zu hören. Dann werde ich euch sagen, wie ich mich entschieden habe. Als höchster Ritter erbitte ich mir drei Tage Bedenkzeit. Wenn sich bis dahin niemand Neues meldet, werde ich einer von euch meine Stimme geben.
Entomena: Lächerlich!
Technomena: Was für eine unnötige Zeitverschwendung! Der Thron gehört einer von uns! Wir sind die letzten direkten Nachkommen Logars!
Senior: Schon verstanden. Aber wie ist das eigentlich möglich? Logar hat immer gesagt, er hätte nur eine Tochter.
Entomena: Für den edelsten Ritter bist du nicht sonderlich mit der Kultur des Imperiums vertraut, Doktor Tenner.
Senior: (ironisch) Oh verzeiht mir meine Unwissenheit, verehrte Thronfolgerinnen. Als jemand, der erst das vierte Mal hier ist, wovon zweimal Notstand herrschte, sind mir die Gepflogenheiten des Herrschergeschlechts leider noch unbekannt. Aber gewiss werdet ihr die Güte haben, uns jetzt zu erleuchten.
*Technomena knurrt
Entomena: Gewiss. Sobald ein Herrscher an die Macht kommt, ist es seine Pflicht, Nachkommen zu zeugen. Die Namen enden üblicherweise auf o, u oder a.
Technomena: Nachdem die Zeit verstrichen ist, sucht er sich ein Kind aus, das seine Nachfolge irgendwann antreten wird. Dieses Kind erhält ein i vor der letzten Silbe seines Namens, wenn es weiblich ist, oder es wird ein r angehängt, wenn es männlich ist.
Entomena: Das i respektive r betont den Herrschaftsanspruch. Entomenia… wie klangvoll!
Technomena: Technomenia klingt viel besser!
Senior: Gut, jetzt weiß ich Bescheid. Kommt, Kinder, wir gehen.
Entomena: Nicht so schnell, Jan Tenner!
Technomena: Das Alte Gesetz gebietet, dass alle Ritter Logars bei einer Abstimmung auf der Wolkenburg bleiben müssen. Deine Anhängsel dürfen die Burg verlassen. Du aber bleibst hier!
Senior: (flüstert, genervt) Dieses Alte Gesetz geht mir langsam auf die Nerven… (normal) Gut, dann ziehe ich mich mit ihnen auf mein Zimmer zurück.
*Zwischenmusik
Szene 3
Erzähler: Kaum in seinem Zimmer angekommen, erläutert Jan Senior seinem Sohn und Tanja seinen Plan. Die beiden brechen daraufhin im Silbervogel auf.
*Im Silbervogel
Junior: Das ging ja richtig schnell, Mimo.
Mimo: Das waren auch nur exakt 3687 Kilometer. *didelit
Tanja: Das da unten sieht aus wie Logars Wolkenburg, aber schwarz, auf einer Felsscholle und halb verfallen. Die Landschaft um sie herum ist verdorrt.
Junior: Du hast Recht, Tanja. Erst ein paar Kilometer weiter blüht die Natur wieder.
Mimo: Das sind die Nachwirkungen von Seytanias Magie. Es war an diesem Punkt, wo sie den Gegenzauber wirkte. *didelit
Junior: Da Vater nicht hier ist… Mimo! Du warst doch damals auch dabei, als meine Eltern gegen das Nichts kämpften. Erzähl mir bitte davon!
Mimo: Gerne, Jan. Nachdem deine Eltern den Aufstand der Barbaren niedergeschlagen hatten, verschlang das Nichts alles. Eines seiner Kreaturen griff Seytania an. Dein Vater rettete sie, aber die Kreatur ließ nicht von ihr ab, als er sie durch die Luke zerrte. Er bat mich darum, das Monster und damit auch ihn und Seytania unter Starkstrom zu setzen. Es tötete das Monster, versetzte Seytania in ein Koma und betäubte deinen Vater. *didelit
Junior: Verstehe. Dann kam die Zeitreise. Was passierte dann?
Mimo: Wir reisten 11.000 Jahre in die Vergangenheit. Hier befand sich der Kern des Nichts. Seytania kam wieder zu sich. Sie baute unglaubliche Kräfte auf, mit denen sie das Nichts besiegen konnte. Sie konnte damit sogar den Zeitantrieb kurzfristig wiederherstellen. Dürfte ich erfahren, warum wir hierher gekommen sind? Ihr beide habt mir bis jetzt nur gesagt, dass ihr zu Butors Festung fliegen wollt. *didelit
Junior: Gern, Mimo. Vater hat eine Idee. Logar fand damals Bücher über das Ritual, mit denen Butor einen Ableger des Urnichts beschwor. Er vermutet, dass es noch Aufzeichnungen geben muss.
Tanja: Wir werden die Bibliothek Butors absuchen.
Mimo: Dann wünsche ich euch viel Spaß. Ich lande den Silbervogel auf dem Burghof.
*Aktionmusik
Szene 4
Erzähler: Kaum gelandet, betreten Jan Tenner und Tanja die verfallene Burg. Einige Stunden später betreten beide erschöpft den Silbervogel.
Mimo: Da seid ihr ja wieder. *didelit
Junior: Ja… ich muss mich erst einmal setzen…
Tanja: Ich auch… Mimo, kann uns eine Drohne etwas zu trinken bringen?
Mimo: Gerne. *didelit
*Eine Drohne fliegt heran. Junior und Tanja schenken sich etwas zu trinken ein und trinken.
Mimo: Wie verlief eure Suche? *didelit
Junior: Wie du siehst, sind wir vom Staub der Jahrtausende bedeckt und ohne Bücher. Kurzum: Erfolglos.
Tanja: Logar ist sehr gründlich gewesen. Fast alle Regale waren leer.
Junior: Das wird Vater nicht gefallen… wenn wir doch nur in der Zeit reisen könnten…
Mimo: Vielleicht können wir das ja. *didelit
Tanja: Wie meinst du das, Mimo?
Mimo: Während ihr beschäftigt war, habe ich den Silbervogel gewartet. Dabei wurde ich überrascht. Der Zeitantrieb funktioniert wieder. *didelit
Junior: Was? Das ist ja großartig! Dann reisen wir doch einfach zurück und finden raus, was passiert ist!
Tanja: So sehr mich das freut… was ist mit Uwohu? Beim letzten Mal tauchte er direkt hier auf und zerstörte den Antrieb.
Mimo: In dieser Dimension herrschen andere Naturgesetze. *didelit
Junior: Stimmt. Vielleicht ist er für das Imperium gar nicht zuständig, weil die Zeit hier anders funktioniert….
Tanja: Aber was, wenn er es doch bemerkt und hierher kommt?
Junior: Soll er doch. Wir verändern ja nichts. Wir fliegen ein paar Jährchen zurück, machen uns über Logs Gattin schlau, und springen wieder zurück. Was Uwohu nicht weiß, macht ihn nicht heiß.
Tanja: Ein paar Jährchen ist gut. Wie weit wollen wir denn zurück?
Junior: Ich muss nachdenken… 35 Jahre? Kurz nachdem Seytania den Zauber gewirkt hatte?
Mimo: Das wären 36 Jahre, 50 Tage, 23 Stunden, 10 Minuten und 8 Sekunden.
Junior: (wohlwollend) So genau brauchen wir das nicht, Mimo. Die Zeitspanne zwischen Seytanias Zauber und bis Logar auf die Burg kam, um die Bibliothek zu durchsuchen.
Mimo: Dann macht euch bereit. Ich aktiviere den Zeitantrieb. *didelit
*Actionmusik
*Eine feierliche Musik ist im Hintergrund zu hören
Junior: So fühlt sich also Zeitreisen an…
Mimo: Wir befinden uns jetzt 35 Jahre in der Vergangenheit. *didelit
Tanja: Man sieht es. Schaue ich nach draußen, ist noch alles verödet.
Junior: Dieses Nichts muss ja mächtig gewütet haben.
Uwohu (hallend): Es ist das, was du an Jan Tenner liebst, aber nicht erkennen konntest. Bis jetzt.
Tanja: Hast du das gehört? Es ist Uwohu!
Junior: Verdammt! Er ist es tatsächlich!
Mimo: Wenn ich euch beruhigen dürfte: Meine Systeme nehmen ihn nicht wahr. Es scheint sich um ein Echo zu handeln, das durch die Zeit hallt. *didelit
Tanja: Ein Zeitecho? Aber… mit wem könnte er reden?
Junior: Bestimmt nicht mit irgendeinem von uns.
Uwohu (hallend): Du hast nicht die Kraft, die es braucht, um den Schöpfer des Nichts zu besiegen. Aber ich kann sie dir geben. Wenn du bereit bist, den ultimativen Preis dafür zu bezahlen.
Tanja: Könnte es sein?
Mimo: Wahrscheinlich redet Uwohu mit Seytania. *didelit
Junior: Also hätte er hier seine Finger im Spiel!
*Stille
Uwohu (hallend): So sei es. Dann empfange den Zeitsamen. Er wirkt exponenziell; das heißt, er wird dein Altern beschleunigen und deine Magie nach und nach verstärken. Du wirst für eine kurze Zeit die mächtigste Zauberin sein, die das Imperium jemals gesehen hat.
*Stille
Uwohu (hallend, schwächer werdend): Ja. Kämpfe, Seytania. Für Jan, für deinen Vater und für das Dunkle Imperium.
Junior: Okay, Uwohu ist wohl doch fürs Imperium zuständig.
Tanja: Dann wird er wahrscheinlich gleich kommen.
Junior: Das soll er. Sobald wir fertig sind! Mimo, lande in der Burg!
*Actionmusik
Szene 5
Erzähler: Mit dem Mut der Verzweiflung machen sich Jan Tenner und Tanja daran, die noch unberührte Bibliothek zu durchsuchen. Sie nehmen sich die noch unberührten Regale vor und kommen kurze Zeit später mit einem Buch zurück, welche sie von Mimo einscannen lassen, bevor sie es wieder zurückbringen. Kaum zurück, erhebt sich der Silbervogel wieder.
Junior: Das war keine Minute zu früh. Dahinten sehe ich schon Logar mit seinen Leuten anrücken. Sehen können sie uns aber nicht, oder?
Mimo: Nein, Jan. Ich habe einen Tarnmantel um den Silbervogel gelegt. *didelit
Junior: Gut. Ich werde das Wichtigste, was du durch den Scan herausgefunden hast, aufschreiben. Falls deine Daten abhandenkommen sollten.
Mimo: Das glaube ich nicht, aber bei Uwohu kann man ja nie wissen. *didelit
Tanja: Also, Mimo? Was hast du schon herausgefunden?
Junior: Butors Tagebuch muss doch über Logars Frau berichten, oder?
Mimo: Leider nicht, Jan. *didelit
Junior: Na toll… müssen wir jetzt ein paar weitere Sprünge machen, um noch mehr Bücher herauszusuchen?
Mimo: Nein, Jan. Ich kann dir aber die interessanteste Aufnahme vorspielen. *didelit
Tanja: Dann mach es, Mimo.
Mimo: Gerne doch. Es ist der letzte Eintrag. *didelit
Butor (KI-Stimme): Wie konnte Logar mich so enttäuschen? Heiratet er doch wirklich die Tochter von Thaleon und lässt sich nach meinem Verschwinden tatsächlich zum neuen Herrscher erklären! Verräterische Frucht meiner Lenden! Er wird sein blaues Wunder erleben, wenn ich erst das Ritual durchgeführt habe, das Panwar gefunden hat! Es wird uns die Herrschaft über das Dunkle Imperium garantieren! Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Heute schlägt die letzte Stunde der Einhörner!
Tanja: Damit sollten wir doch etwas anfangen können. Wenn wir Hynold oder das Einhorn die Namen nennen, könnte ihnen etwas einfallen.
Junior: Nein.
Tanja: Nein?
Junior: Ich wäre dafür, direkt zur Quelle zu gehen. Mimo, Butor hat doch bestimmt die genauen Daten in sein Tagebuch eingetragen. Reisen wir doch einfach dorthin und erleben die Hochzeit aus nächster Nähe mit.
Mimo: Der Zeitantrieb sollte das mitmachen, Jan. Das wäre dann circa 11.500 Jahre in der Vergangenheit. Butor berichtet bis dahin von seinem Krieg mit den Einhörnern, der dann wegen Logar aufhörte.
Junior: Dann lass uns aufbrechen. Am besten zur Hochzeit der beiden.
*Zwischenmusik
Szene 6
Mimo: Da wären wir. 11.500 Jahre in der Vergangenheit. *didelit
Junior: Flieg bitte etwas höher und scanne die Ebene. Die werden wahrscheinlich groß feiern.
Mimo: Ich registriere eine größere Menge feiernder Einwohner. Achtung, ich setze den Silbervogel in Bewegung. *didelit
Tanja: Gut, dass uns niemand sehen kann. Wir wollen ja nichts verändern.
Junior: Verändert hat sich allenfalls die Umgebung. Wir nähern uns einem elfenbeinfarbenen Turm, der von einem See umgeben ist.
Tanja: Er ist von oben bis unten festlich geschmückt.
Junior: Du unten ist jemand mächtig am Feiern.
Mimo: Laut Butors Tagebuch ist das die Festung von Thaleon, dem König der Einhörner. *didelit
Junior: Zoom ran, Mimo.
Tanja: Jetzt! Da sind sie! Logar! Und daneben eine Frau. Ihre Haut ähnelt der Farbe des Turms. Sie hat lange, blonde Haare, die ihr bis zur Hüfte reichen.
Junior: Eins muss man Logar lassen: Geschmack hat er.
Mimo: Die Personen rufen immer die Namen der beiden. Logar und Thalear. *didelit
Junior: Dann haben wir ihren Namen! Sehr gut!
Tanja: Jetzt können wir ja zurückreisen.
Junior: Nein. Mimo? Kannst du Thalear durch die Zeit verfolgen? Wir müssen wissen, was mit ihr passiert ist.
Mimo: Ich kann es versuchen, aber ich muss dich warnen, Jan. Die Energie für den Zeitantrieb geht zur Neige. Achtung, ich aktiviere den Zeitraffer! *didelit
*Zwischenmusik
Szene 7
Erzähler: Im Zeitraffer können Jan und Tanja verfolgen, wie Thalear und Logar ihr Leben verbringen. Wie sie sich immer mehr der Zeit von Butors Ritual nähern, bemerken sie, wie das Paar immer sorgenvoller wird. Erst als sie exakt 11.036 Jahre vor ihrer Gegenwart angekommen sind, verlangsamt Mimo den Raffer.
Mimo: Das hier scheint interessant zu werden. *didelit
Junior: Ich hoffe es. Logs und Thals Leben war bis hierhin ziemlich eintönig.
Tanja: Das sagst du. Ich finde, die beiden wissen, wie man als Paar Zeit verbringt. Sie haben sogar eine kleine Sommerresidenz für Seytania in der Nähe der Burg.
Junior: Meinst du. Die beiden könnten Stars in einer Seifenoper sein. Aber schau! Logar verlässt hastig auf einem Pferd den Turm.
Tanja: Und Thalear schickt ihre Diener mit Seytania weg.
Junior: Und dahinten. Da kommt jemand angeritten.
Tanja: Diese Ähnlichkeit mit Logar.
Junior: Das muss wohl ein Verwandter sein. Vielleicht sogar der Bruder!
Tanja: Er betritt den Turm.
Junior: Jetzt stehen sich die beiden gegenüber! Mimo! Kannst du uns hören lassen, was die beiden sagen?
Mimo: Gewiss, Jan. *didelit
Thalear: Panwar! Wie kommst du hierher? Was willst du?
Panwar: Was ich will? Das Werk meines Vaters zu Ende bringen!
Thalear: Dein Vater ist tot! Sein Hass dem gewichen, was Logar und ich geschaffen haben!
Panwar: Ihr habt doch keine Ahnung. Euer Traum findet ein Ende!
Junior: Panwar holt einen schwarzen Edelstein aus seiner Tasche. Er ist faustgroß.
Panwar: Butor ist in meine Falle getappt. Er wird das verbotene Ritual durchführen und etwas freisetzen, das ich damit kontrollieren werde. Einzig du und Sulfund können unserem Plan gefährlich werden. Darum… wirst du nun aufhören zu leben!
Thalear: Du willst Sulfund? Du kannst es haben!
Tanja: Wow… Thalear hat ein gewaltiges Schwert gezogen.
Junior: Gewaltig? Das Ding ist ein Zweihänder! Und sie kann damit umgehen. Sie schwingt es so leicht, als wäre es aus Plastik.
Tanja: Es leuchtet so hell, ich kann kaum hinsehen.
Junior: Solltest du aber. Panwar hat den Edelstein in den Griff seines Schwertes gerammt. Jetzt leuchtet es schwarz. Die zwei gehen aufeinander los!
*Schwerter prallen aufeinander
Junior: Jawoll! Die zwei kämpfen wie Ninjas! Wie die ihre Schwerter aufeinanderprallen lassen! Diese Schnulze wird auf einmal richtig spannend!
*Rauschen
Junior: Aber… Mimo, was ist los?
Mimo: Die Energie des Zeitantriebs geht zur Neige. Er beginnt Zeitsprünge zu machen. *didelit
Junior: Na toll. Jetzt haben wir den spannendsten Teil verpasst.
Tanja: Thalear steht schwer atmend da. Panwar ist verschwunden.
Junior: Ja. Sein Schwert liegt auf dem Boden. Aber der Edelstein… er sitzt jetzt in Thalears Krone!
Tanja: Finsternis beginnt sich um sie auszubreiten!
Mimo: Das erinnert mich an die Metamorphose eines Wesens zu einer Kreatur des Nichts. *didelit
Thalear: (schnaufend) Nein… ich werde… ich werde dich aufhalten.
*Ein Schwert fährt in einen Körper
Junior: Verdammt… sie hat sich dieses riesige Lichtschwert in den Leib gerammt.
Tanja: Jetzt bricht sie zusammen.
Junior: Ausgerechnet jetzt brechen die Aufnahmen ab!
Mimo: Die Energie ist erschöpft. Wir reisen zurück in die Gegenwart. *didelit
*Actionmusik
Szene 8
Erzähler: Kaum sind die Reserven des Zeitantriebs erschöpft, wird der Silbervogel zurück in die Gegenwart zurückgeschleudert und schwebt anschließend über einem See. Von Thalears Turm ist nichts mehr zu sehen. Auch sind die Aufzeichnungen von Butors Tagebuch aus Mimos System verschwunden. Mit ihren neuen Erkenntnissen fliegen sie zurück zur Wolkenburg und berichten Jan Senior, was sie herausgefunden haben. Daraufhin lässt er Hynold und das Einhorn zu sich kommen. Kaum haben sie ihnen die Namen genannt, erblühen ihre Erinnerungen.
Senior: Komm schon, Hynold. Dir muss doch etwas einfallen!
Hynold: Ja… ja… Thaleon… Thalear… und Panwar. Ja… es ist eine unserer ältesten Legenden. Verzeiht bitte, ich erblickte erst während der Krisenzeit das Licht der Welt.
Einhorn: Ich kann mich erinnern.
Junior: Dann legt los!
Hynold: Als Butor der Unwürdige einst mit seinen Magiern dieses Land besiedelte, welches für die nächsten Jahrtausende als das Dunkle Imperium bekannt sein würde, stieß er schon bald auf seine ursprünglichen Einwohner: Es waren ebenso menschliche Wesen, die sich aber in Einhörner verwandeln konnten.
Einhorn: Ja… unsere menschliche Form konnten wir Dank Sulfund annehmen. Sulfund, das Schwert der weißen Magie. Butor fürchtete uns und führte einen Krieg, der fast zweitausend Jahre andauerte. Während dieser Zeit bekam er zwei Söhne, die diesen Krieg weiterführen sollten: Panwar und Logar.
Junior: Hatte nicht gewusst, dass er einen Bruder hat.
Senior: Aber dann muss etwas Ungeheuerliches geschehen sein.
Einhorn: So ist es. Thaleon, unser Herrscher, hatte eine Tochter, in die sich Logar verliebte. Thalear erwiderte seine Liebe und beide sahen mit einer Hochzeit die Chance, den Krieg zu beenden. Aus ihrer Verbindung ging Seytania hervor. Die Frau, die beide Seiten friedlich vereinigen sollte.
Hynold: Doch wenn ich euren Ausführungen glauben darf, griff Panwar Thalear an und sie entleibte sich mit Sulfund.
Junior: Ja…so war es. Wir konnten sehen, wie die zwei miteinander kämpften, doch dann gab es diesen Zeitsprung und im nächsten Moment sahen wir, wie sie sich das Schwert reinrammte.
Senior: Damit ist unsere Hoffnung dahin…
Einhorn: Ich denke nicht, Jan Tenner der Ältere.
Senior: Ach.
Junior: Kannst du uns bitte erleuchten?
Einhorn: Thalear ist ein Wesen des Lichts und da sie die Tochter von Thaleon ist, ebenso unsterblich wie Logar. Sulfund kann ihr nichts anhaben.
Hynold: Ihr seht den Ring, den ich trage? Es ist der Ring der Macht; das Gegenstück zu Sulfund. Seine Magie hätte sie umbringen können.
Tanja: Das heißt… Thalear lebt noch?
Einhorn: Davon ist auszugehen. Aber etwas ist… seltsam…
Senior: Das da wäre?
Einhorn: Die Macht des Schwertes konnte einst von allen Einhörnern wahrgenommen werden. Mit ihr konnten wir uns in Menschen verwandeln. Aber ich kann seine Kraft nicht spüren. Als ob sie von etwas unterdrückt wird.
Junior: Dann ist jetzt ja wohl klar, was wir machen. Wir suchen den versunkenen Turm und holen Rapunzel dort raus!
Senior: Gute Idee. Nur wird sie ihr Haar unter Wasser nicht herunter, sondern herauflassen.
Junior: Egal, was wir machen werden, Vater, das wird so oder so eine haarige Angelegenheit.
Hynold: Beeilt euch bitte, sonst bekomme ich noch graue Haare.
Tanja: Na, hoffentlich kommen wir ungeschoren davon.
*Abschlusslache
*Outro
Erzähler: Der erste von drei Tagen ist verstrichen. Jan Tenner und Tanja haben herausgefunden, wo sich die Königin des Dunklen Imperiums befinden könnte. Werden sie sie finden? Was wird sie im versunkenen Turm erwarten? Diese spannenden Fragen werden in der übernächsten Folge beantwortet, denn während Jan Tenner und Tanja sich auf die Suche machen, erwarten Zeno, Forbett, Zagor und Lara DAS VOLK DER WINDE!