Und wir sind bei Folge 17 angekommen. Ja, der Zyklus weicht schon sehr von der Originalvorlage ab. Es würde mich trotzdem freuen, wenn ihr mir rückmelden könntet, wie ihr die Geschichte findet, weil ich mich als Schriftsteller gern weiterentwickeln würde.
Jan Tenner DnS: AU Fanfic Folge 17: Forbett vor Gericht
*Intro*
Jan Tenner, ein junger sportlicher Student, arbeitet eng mit seinem Vater und Professor Futura in der Futura-Stiftung zusammen. Dem Professor ist die Entwicklung von Seren gelungen, mit denen die Grenzen des Menschen in unvorstellbarer Weise überwunden werden können. Aus wissenschaftlichem Interesse und um Gefahren von Westland abzuwenden, stellt sich Jan Tenner immer wieder für Experimente seines Vaters und des Professors zur Verfügung. Er weiß, dass es gefährlich ist, doch er vertraut ihnen.
*Intro Folge 17*
Erzähler: Während Jan Tenner mit seinen Verbündeten im Sonnensystem der Leonen gegen den grausamen Xarxat kämpft, geht es auf der Erde keineswegs friedlich zu. Claire Krazius, die heimtückische Leiterin der Krazius-Werke, dem Energiversorger Westlands, strebt die Weltherrschaft an, wobei sie im Gegensatz zu Zweistein mit Intrigen arbeitet.
Scheinbar ist ihr das wohl gelungen, denn es steht FORBETT VOR GERICHT!
Szene 1:
Radio: Haaaallooo, Westland City. In vier Wochen ist es endlich soweit! Die politischen Anführer aus aller Welt werden sich an einem geheimen Ort in Westland treffen, um über das Schicksal Terraniens, uns besser bekannt als Ostland, zu entscheiden. Wir werden euch natürlich auf dem Laufenden halten. Und wo wir grad beim Laufenden sind, was lief eigentlich auf der Wissenschaftsexpo gestern ab? Laura Tenner und ihr Schützling Li-44, die sich üblicherweise sehr gut mit den Projekten der Futura-Stiftung auskennen, waren sehr verschwiegen. Vielleicht werden sie von Sorgen geplagt, weil Professor Futura und unsere beiden Superhelden derzeit mit dem Großteil unserer Streitkräfte im leonischen Sonnensystem sind? Apropos Streitkräfte, wir wissen ja alle, dass die Futura-Stiftung und sich oft mit den Krazius-Werken streitet und unser Militär sich raushält, aber was ist gestern eigentlich noch passiert? Hat General Forbett nun vollkommen den Verstand verloren, weil er die Fertigungshalle der Krazius-Werke in Westland City angegriffen hat? Für unsere Ortsunkundigen: Das ist die Halle, die fast im Herzen der Stadt und einen Häuserblock vom Hauptturm entfernt liegt.
*Kurze Sprechpause*
Radio: Wir schalten nun live zum Gerichtssaal, wo die Verhandlung stattfinden wird.
*Zwischenmusik – Szenenwechsel*
Szene 2
Gerichtsdiener: Richter Williams betritt den Gerichtssaal.
*Geräuschkulisse; Eine Tür öffnet sich. Mehrere Menschen erheben sich von ihren Plätzen. Eine Tür schließt sich. Schwere Schritte gehen über Boden, dann hölzerne Stufen nach oben. Ein Mann nimmt Platz. Anschließend setzen sich die Anwesenden.*
*Ein Hammer schlägt auf einen Tisch*
Richter: Wie ich sehe, sind wir vollzählig: Der Angeklagte General *eine Tür wird geschlossen, sodass man den Vornamen nicht hört* Forbett. Und die Zeugen Mister Thomas Spirit Junior und Misses Claire Krazius,. Die Anwesenheit des Staatsanwalts Mister Hartman und der Verteidigung Mister Ermey wird für das Protokoll festgestellt, ebenso die Anwesenheit der fünf Schöffen und der Geschworenen.
Ermey: Die Verteidigung ist bereit, Euer Ehren.
Hartman: Die Staatsanwalt ist bereit, Euer Ehren.
Richter: Ich erkläre die Verhandlung hiermit für eröffnet. Mister Hartman, würden Sie bitte die Anklageschrift verlesen?
Hartman: Gewiss, Euer Ehren.
*Eine Mappe wird auf einen Tisch gelegt und aufgeschlagen*
Hartman: General Forbett wird beschuldigt, die Fertigungshalle der Krazius-Werke in Westland City angegriffen zu haben. Er ließ dafür das Gebäude von vierzehn Panzern umstellen. Fünf Truppen stürmten die Fabrik und behinderten die Arbeiter. Die Arbeiter verfielen aufgrund des Militäraufgebots in Panik. Es kam zu Schießereien. Mister Spirit musste die Sicherheitskräfte aus dem Krazius-Turm abziehen und kommen lassen. Ein Sachschaden in Höhe von vierzehn Millionen Mark entstand, weil viele Teile des Schiffes während der Schießerei zerstört wurden. Da auf beiden Seiten mit Betäubungsstrahlern und schwacher Munition geschossen wurde, sind glücklicherweise keine Toten zu beklagen, wohl aber Verletzte. Dasselbe kann auch für die Aufstände in der Nähe gesagt werden, weil das große Militäraufgebot die naheliegende Bevölkerung beunruhigte. Die Anklage lautet deshalb aufgrund des missbräuchlichen Einsatzes militärischer Kräfte während eines Kriegs auf Militärischen Landesverrat.
Richter: Ich danke Ihnen, Mister Hartman. Was hat die Verteidigung dazu zu sagen?
Ermey: Es ist unbestreitbar, was vorgefallen ist, jedoch greift der Tatbestand des Militärischen Landesverrats nur, wenn keine begründeten Verdachtsmomente vorliegen. Mein Klient hat aber aus begründeten Verdachtsmomenten heraus gehandelt. Seine Aktion war wohlüberlegt und diente zum Schutz Westlands. Er plädiert auf ‚Nicht schuldig.‘
Richter: Wir werden sehen. Es dünkt mir eine Verhandlung notwendig, um ein klares Urteil fällen zu können. General Forbett, ich befrage Sie als Erstes. Treten Sie in den Zeugenstand.
Forbett: Gewiss, Euer Ehren.
*Forbett schreitet zum Podium und räuspert sich*
Hartman: Angeklagter, Ihr Namen und Ihre Profession bitte.
Forbett: Mein Name ist General *etwas fällt zu Boden, sodass man den Vornamen nicht versteht* Forbett, oberster Befehlshaber des Militärs von Westland. Ich teile mir den Posten mit General Grimes.
Richter: Die Umstände für diese Belegung sind uns bekannt. Nun denn, General Forbett, Ihre Zeugenaussage.
Forbett: Es begann vor wenigen Tagen. Ich besuchte Professor Zweistein im Gefängnis, um ihn und seine Kinder zu befragen. Dabei verplapperte er sich. Ich erfuhr von einem seiner geheimen Projekte, welches er bei Forgotten Village versteckt hatte. Ich ließ die Gegend um Forgotten Village danach absuchen. Dabei fiel meinen Männern ein alter Koffer in die Hände. Darin befanden sich Baupläne für ein Luftschiff mit einer mächtigen Laserkanone. Die Vernichtungskraft dieser Laserkanone ist laut meiner Techniker so groß, dass sie mit Leichtigkeit den Mond sprengen könnte.
Hartman: Moment! So plausibel, wie Sie es auch erklären, General Forbett, ist es leider nicht. Wir haben einige Ungereimtheiten entdeckt.
Forbett: Die da wären, Mister Hartman?
Hartman: Die Tasche und ihr Inhalt waren relativ neu. Die Analyse der Forensik hat festgestellt, dass die Baupläne noch druckfrisch waren. Doch Zweistein sitzt bereits seit längerer Zeit im Gefängnis. Es scheint eher so zu sein, dass dieser Koffer dort platziert worden ist.
Ermey: Einspruch! Das ist eine Unterstellung, Mister Hartman. Auf dem Koffer ließen sich unter anderem Zweisteins Fingerabdrücke finden. Desweiteren war Zweistein für kurze Zeit auf freiem Fuß.
Hartman: Einspruch! Zwar ließen sich auf dem Koffer Zweisteins Fingerabdrücke finden, aber nicht auf dem Papier!
Ermey: Einspruch! Vielleicht hat die Bestrahlung die Fingerabdrücke gelöscht?
Hartman: Einspruch! In Wahrheit…
*Der Hammer schlägt mehrmals auf den Tisch*
Richter: Mister Hartman! Mister Ermey! Mäßigen Sie sich! Wir werden die Wahrheit schon ergründen! Ich hätte aber erst einmal gerne den gesamten Kontext! Bitte fahren Sie fort, General Forbett.
Forbett: Ich war besorgt um die Sicherheit Westlands und der Vereinten Nationen, die sich bald in Westland zu einem wichtigen Treffen einfinden werden. Ich ließ meinen Stab nach Unternehmen suchen, die die technischen Möglichkeiten haben, dieses Schiff zu bauen. Allein in Westland City gibt es mindestens sieben Firmen, die so etwas bewerkstelligen könnten.
Richter: Und warum fiel Ihre Wahl auf die Krazius-Werke?
Forbett: Einer der Arbeiter ist mit jemandem aus meinem Stab verheiratet und lieferte uns den entscheidenden Hinweis, dass in der Fabrik der Krazius-Werke genau dieses Kriegsschiff gebaut wird. So ließ ich einen Teil meiner Truppen die Fabrik besetzen. Zu Recht, denn die Baupläne des Koffers stimmten mit den Bauplänen des Schiffes überein.
Richter: Ich verstehe. Gibt es Fragen?
Hartman: Ja, die gibt es. General Forbett, warum haben Sie so übereilt gehandelt und nicht zuerst mit Misses Krazius geredet?
Forbett: Sie war nicht erreichbar.
Claire: Was für eine infame Unterstellung!
Richter: Misses Krazius, warten Sie, bis Sie an der Reihe sind.
Hartman: Wir sind uns Ihrer Loyalitäten durchaus bewusst, General Forbett.
Forbett: Mister Hartman, bleiben Sie sachlich. Ich diene ausschließlich Westland, was ich in den letzten dreißig… pardon, sechzig Jahren, eindeutig bewiesen habe. Ich bitte Sie, das zur Kenntnis zu nehmen.
Hartman: Zur Kenntnis genommen. Sie haben also aufgrund der Ähnlichkeit dieser Baupläne die Fabrikhalle angegriffen. Das ist zwar schön und gut, jedoch war dort keine Laserkanone zu finden. Somit war das höchstens ein harmloses Luftschiff.
Ermey: Einspruch! Die Laserkanone könnte auch woanders gebaut werden!
Hartman: Einspruch! Das sind Vermutungen!
*Der Hammer schlägt mehrmals auf den Tisch*
Richter: Einspruch stattgegeben. In der Tat steht und fällt die Anklage, ob von einer Gefahr für Westland ausgegangen werden kann oder nicht. Da sich keine Laserkanone finden ließ, würde der Tatbestand des Militärischen Landesverrates greifen. Jedoch könnten die Übereinstimmungen der Baupläne als begründeter Verdachtsmoment bewertet werden.
*Der Richter pausiert*
Richter: Bevor ich Sie aus dem Zeugenstand entlasse, hätte ich noch eine Frage, General Forbett. Welche Seite schoss zuerst?
Forbett: Zuerst hatte es den Anschein, als ob es die Sicherheitskräfte der Krazius-Werke gewesen wären. Doch später stellte sich heraus, dass einer der Arbeiter vergessen hatte, ein Schweißgerät auszuschalten. Das Gerät schlug durch den Boden und löste einen Alarm aus, der als Angriff interpretiert wurde. Somit kam es zur Schießerei.
Claire: (zischend-flüsternd) Lügner…
Richter: Nehmen Sie bitte Platz.
*General Forbett verlässt den Zeugenstand und geht zu Ermey zurück*
Richter: Ich bitte Mister Spirit Junior in den Zeugenstand.
*Es ist einen Moment lang ruhig*
* Spirit Junior betritt das Podium*
Hartman: Zeuge, Ihr Name und Ihre Profession, bitte.
Spirit: Mein Name ist Thomas Spirit Junior. Ich bin als Chef der Sicherheitskräfte für die Krazius-Werke tätig.
Hartman: Moment… Spirit... Etwa verwandt mit dem
Spirit: (unterbricht genervt) Ja, das ist mein Großvater gewesen. Nein, er hat das U-Boot nicht entführt, das ist nur üble Nachrede, weil Westland seine Insel zurückhaben wollte. Und nein, die Küste Westlands wurde nicht atomar verseucht, weil das U-Boot nur normale Raketen hatte und keine Atomraketen, das war eine Übertreibung des Militärs. Faktisch gesehen (redet weiter)
*Man hört Spirit und Hartman argumentieren*
Forbett (flüsternd-amüsiert): Er scheint nicht gut auf seinen Großvater zu sprechen zu sein.
Ermey: (flüsternd) Sie haben mir die Geschichte ja erzählt. Es wäre zu einer Katastrophe gekommen, wenn Futura keine Lösung parat gehabt hätte.
Forbett (flüsternd) Zum Glück hatte er etwas entwickelt, was zumindest Wasser von atomarer Verseuchung reinigen kann. Die Insel aber war hoffnungslos verloren.
*im Hintergrund hört man Spirit immer lauter werden und sogar mit Hartman schreien*
Forbett: (füsternd-amüsiert) Ich hoffe, Sie können Spirit’s Rage ausnutzen.
Ermey: (flüsternd-amüsiert) Bestimmt. Falls er sich nicht schon vorher um Kopf und Kragen redet.
*Zwischenmusik – Szenenwechsel*
Szene 3
Radio: Das ist schon harter Tobak, den Mister Spirit Junior hier vom Stapel lässt. Unsere Korrespondentin hält euch auf dem Laufenden! Doch jetzt würde ich mal gerne wissen, was die Einwohner Westlands von diesem Streit halten, weil wir ja alle wissen, wie nahe sich General Forbett und Jan Tenner Senior stehen. Wer hat Recht? Die Futura-Stiftung, der wir unter Jan Tenner Senior bahnbrechende Erfindungen und Entdeckungen verdanken? Oder die Krazius-Werke, die uns seit mehr als fünf Jahrzehnten seit ihrer Gründung zuverlässig mit Energie versorgt und landes- und weltweit wohltätige Projekte fördert?
*ein Ton ertönt*
Radio: Und da ist auch schon der erste Anrufer. Was meinen Sie?
Anrufer 1 (älterer Mann): General Forbett sollte in Rente gehen. Egal ob Zeitsprung oder nicht, der Mann war schon vor mehr als 30 Jahren nicht tragbar, weil er immer alles mit Atombomben lösen wollte.
Radio: Das kann man vielleicht so sehen. Der nächste Anrufer bitte.
Anrufer 2 (Mann in mittleren Jahren): General Forbett hat während des Ostlandskonflikts alles richtig gemacht. Wenn er etwas tut, dann immer mit Augenmaß und Weitsicht. Und ich muss es wissen, er hat mich dazu inspiriert, zum Militär zu gehen und ich arbeite sehr eng mit ihm zusammen. Sogar als Kind schon!
Radio: Moment, ist das nicht Kinderarbeit?
Anrufer 2 (Mann in mittleren Jahren): Ich war als Kind schon vom Militär begeistert und es ergab sich bei einem seiner Einsätze. (zerknirscht). Genau genommen habe ich mich in Gefahr begeben aber er hat mich heldenhaft gerettet!
Radio: Ja, dann kann man das ja so sehen. Der nächste Anrufer bitte!
Anrufer 3 (ältere Frau): Claire Krazius ist so eine tapfere Frau. Seitdem sie ihren Mann bei diesem schrecklichen Unfall verloren hat, kann sie nicht mehr erschüttert werden. Auch General Forbett ist ein guter Mann und die Leute der Futura-Stiftung ebenso. Ich hoffe sehr, dass der Richter ein gerechtes Urteil fällt, das beiden Seiten gerecht wird.
Radio: Danke! Für alle jüngeren Zuhörer da draußen, was die gute Dame meint, ist der DL-6-Vorfall. William Krazius, Sohn des genialen aber leider viel zu früh verstorbenen Oswald E. Krazius, starb bei einem Zugunfall. Die Umstände seines Todes sind bis heute ungeklärt, darum gibt es viele Spekulationen, wie er wohl sein Ende gefunden haben könnte. Da könnt ihr euch mal drüber schlaumachen. Nächster Anrufer.
Anrufer 4: Der General lügt! Die ganze Regierung lügt! Die Leonen sind nur eine Erfindung, damit *Anruf wird beendet*
Radio: Bitte nur Anrufe, die auch mit dem Thema zu tun haben. Nächster Anrufer!
Anrufer 5 (Präterita): Guten Tag, ich bin Professor Präterita. In meinen Augen scheint es sich bei ihrer Frage um eine falsche Dichotomie zu handeln, soll heißen, sie nennen zwei Möglichkeiten, obwohl es drei oder mehrere gibt. Nicht Misses Krazius hat General Forbett angeklagt, sondern der Staat Westland selbst auf Drängen der Krazius-Werke. Ich würde sie bitten, angemessenere Fragen zu formulieren.
Radio: Danke für ihren informativen Beitrag, Professor Präterita. Wir werden es im Hinterkopf behalten. Aber schalten wir doch wieder zum Gerichtssaal. Gerade eben erfahre ich, dass Mister Spirit Junior nach einigem Gebrülle geschildert hat, wie sich der Konflikt aus seinen Augen hochgeschaukelt hat. Laut ihm hat das Militär zuerst geschossen. Eine Laserkanone oder Teile davon ließen sich nicht finden. Wir schalten nun wieder ins Gericht, wo nun Misses Krazius verhört wird.
*Zwischenmusik-Szenenwechsel*
Szene 4
Hartman: Zeugin, Name und Profession, bitte.
Claire: Claire Krazius, Leiterin der Krazius-Werke, dem Energieversorger Westlands.
Richter: Schildern Sie uns bitte, wo Sie sich gestern befanden.
Claire: Ich befand mich zum Zeitpunkt von General Forbetts Übergriff in meiner Privatwohnung. Für den Fall der Fälle habe ich ein Notfalltelefon, über welches ich jederzeit erreichbar bin. Bei der Invasion aus Ostland zum Beispiel waren wir sofort zur Stelle und der Kontakt zwischen mir und den beiden Generälen war sehr eng. Darum weise ich General Forbetts Behauptung, ich sei nicht erreichbar gewesen, entschieden zurück!
Richter: Dies wird zur Kenntnis genommen. Fahren Sie bitte fort.
Claire: Plötzlich rief Mister Spirit mich an und er klang sehr abgehetzt. Er erzählte vom Militär, welches vor der Fabrikhalle aufmarschierte. Dann drangen die Soldaten ein. Ich wollte das Luftschiff schützen und ließ den Großteil meiner Sicherheitskräfte vom Krazius-Turm abziehen, um Mister Spirit beizustehen.
*Claire pausiert eine Sekunde*
Claire: Und es kam leider zum Äußersten. Arbeiter wurden verletzt und die Fertigstellung des Schiffes wird sich nun um Wochen verschieben.
Richter: Weshalb lassen Sie so ein Schiff überhaupt bauen, Misses Krazius?
Claire: Natürlich um Westland zu beschützen!
Ermey: Moment mal! Haben Sie dafür überhaupt die nötigen Genehmigungen?
Claire: Das war das Erste, was ich erledigt habe! Und bevor Sie mich nach irgendwelchen Laserkanonen fragen. Die Krazius-Werke haben sich auf Energie und Maschinen spezialisiert, aber nicht auf Laserkanonen. Die technischen Möglichkeiten wären zwar vorhanden, werden aber aus ethischen Gründen nicht wahrgenommen.
Forbett: (flüstern-spöttisch) Ethische Gründe…
Ermey: Aber was ist mit Ihren Tochterfirmen, Misses Krazius?
Claire: Einspruch! Das ist nicht Teil der Verhandlung.
Hartman: Einspruch! Nur die Verteidigung und die Staatsanwaltschaft können Einspruch einlegen! Ich stimme Misses Krazius allerdings inhaltlich zu.
Richter: Einspruch stattgegeben. Da nun alle Beteiligten angehört wurden, bitte ich um Ihre Schlussplädoyers. Bitte erheben Sie sich.
*Hartman erhebt sich. Ein Stuhl wird dafür zurückgeschoben*
Hartman: Die Schuldfrage, ob General Forbett richtig gehandelt hat, entscheidet sich anhand dessen, ob tatsächlich eine Gefahr vorlag oder nicht. Die Informationen sind aus Sicht der Staatsanwaltschaft dürftig. Zweisteins Tasche und ihr Inhalt und die verblüffende Übereinstimmung könnten zwar als Index gewertet werden, aber wegen des Fehlens der Laserkanone hat sich General Forbett des Militärischen Landesverrats schuldig gemacht.
*Ermey erhebt sich*
Ermey: General Forbett hat in seiner langen Militärkarriere sehr oft unter Zeitdruck und mit ungewöhnlichen Mitteln handeln müssen, nicht zuletzt mithilfe von Professor Futura. Selbst wenn keine Laserkanone vorhanden ist, was durchaus vorhanden ist, ist seine Tapferkeit, mit der er Westland unzählige Male gerettet hat.
Richter: Ich danke Ihnen.
*Zwischenmusik*
Szene 5
Erzähler: Mit zittrigen Händen, die er unter dem Tisch versteckt, sieht General Forbett, wie sich Richter Williams mit seinen Schöffen und den Geschworenen zurückzieht. Die Minuten scheinen wie Stunden zu verstreichen. Seine Blicke schweifen zu Spirit und Claire Krazius, die ihn wütend anstarren. Dann endlich öffnet sich die Tür und die Geschworenen, die Schöffen und Richter Williams kommen zurück.
*Richter Williams schlägt mit seinem Hammer auf den Tisch*
Richter: Im Namen des Volkes ergeht vorerst folgender Beschluss. Aufgrund der unklaren Sachlage wird das Verfahren ausgesetzt, bis der Krieg mit den Leonen zu Ende ist. Bis dahin muss das Rätsel um den mysteriösen Aktenkoffer und die Möglichkeit einer Gefahr durch das Luftschiff geklärt worden sein. Zur Begründung. General Forbett hat aus edler Intention gehandelt, jedoch könnte wohl auch aufgrund der vagen Sachlage davon ausgegangen werden, dass es sich um einen Missbrauch militärischer Kräfte handelt. Bis zur Wiederaufnahme des Verfahrens ist es General Forbett erlaubt, die Streitkräfte weiterhin zu führen, jedoch sind ihm Einsätze in Westland City untersagt, es sei denn, es handelt sich um einen Notfall.
*Pause*
Richter: Hiermit beende ich die Verhandlung.
*Mehrere Leute erheben sich und verlassen den Gerichtssaal*
Forbett: (aufatmend) Ich… ich weiß immer noch nicht, was ich sagen soll.
Ermey: (amüsiert) Nun, genießen Sie doch erst einmal Ihren Sieg.
*Schritte nähern sich*
Claire: Freuen Sie sich nicht zu früh, Forbett! Sie werden noch von mir hören!
Spirit: Und von mir auch!
Claire: Die Zivilklage, die meine Anwälte vorbereiten, wird Sie vernichten!
Forbett: (gelassen) Das werden wir sehen, Misses Krazius. Bis dahin wünsche ich Ihnen einen guten Tag.
*Zwischenmusik – Szenenwechsel*
Szene 6
Erzähler: Kurze Zeit später fährt General Forbett zum Institut der Futura-Stiftung.
*Eine Schiebetür öffnet sich*
Forbett: Ah, da sind Sie ja, Laura. (kurze Pause). Hallo, Li und Professor Präterita.
Laura: Sie kommen gerade recht, General. Wir versuchen gerade, diese Kiste zu öffnen.
Forbett: Die Kiste, die da auf dem Tisch steht? Ein metallenes Gehäuse mit einem grünen Zeitzähler, der langsam herunterzählt.
Li-44: Ich habe den Zähler schon untersucht. Das hier ist ein Zeitschloss. In vier Wochen wird es sich öffnen.
Laura: Das ist es, was wir aus dem Krazius-Turm entwenden konnten.
Präterita: Während Bruce und Hank sich mit einem Körperumwandlungsserum für Sie ausgegeben haben.
Laura: Ich bin ja froh, dass die Beiden das Risiko eingegangen sind, weil das Serum schwere Nebenwirkungen haben kann. Nur… mussten sie das Hyper-Serum, das wir gerade entwickeln, mit Herakles vergleichen?
Präterita: (amüsiert) Eine typische Akademikerkrankheit, Misses Tenner.
Forbett: Kommen wir bitte zum Wesentlichen zurück. Dieser Kasten… war das der Aufwand wert?
Li-44: Das werden wir wohl erst in vier Wochen erfahren. Wenn das Zeitschloss sich löst. Ich werde versuchen, den Code zu knacken, doch das könnte vielleicht noch länger dauern oder den Inhalt vernichten… was wir uns nicht leisten können.
Laura: Wir mussten vier alphanumerische Passwörter eingeben, um an ihn zu kommen. Ohne Ihr Ablenkungsmanöver wären wir wahrscheinlich von den Wachen festgenommen worden. Unsere Seren helfen wenig gegen Energieschilde und die Speziallegierung an den Wänden der Krazius-Werke.
Forbett: Hoffentlich haut Zweistein uns nicht wieder übers Ohr. Es fühlt sich einfach nicht richtig an, mit ihm gemeinsame Sache zu machen.
Präterita: Seine Worte sind mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, aber die Sicherheitsvorkehrungen, die wir überwinden mussten, lassen auf einen brisanten Inhalt schließen.
Li-44: Ich glaube, ich werde mich bis dahin besser mit dem Serum beschäftigen, mit dem man Gedanken lesen kann.
Forbett: Weshalb? Wollen Sie es gegen die Krazius einsetzen?
Li-44: Nein, sondern bei meinen Brüdern. Wir trafen auf das Furiosa-Kollektiv.
Forbett: Furiosa-Kollektiv? Was soll man sich denn darunter vorstellen?
Präterita Die dreißig Teleporter, die Claire Krazius bei sich aufgenommen hat, sind eine telepathische Verbindung eingegangen. Sie sind zu einer Art Schwarmintelligenz geworden und dehnten ihren Einfluss auf Li aus, als wir dort waren.
Laura: Erinnern Sie mich bloß nicht daran. Es war schrecklich. (pausiert kurz) Deine Augen glühten, Li, und du warst wie in Trance. Hätte sich nicht urplötzlich dieses Energiefeld aufgebaut, ich wüsste nicht, ob du wieder zu dir gekommen wärst.
Li-44: Und das macht mir Sorgen. Wahrscheinlich hat uns Zweistein geholfen, weil er sich an Claire Krazius rächen will… was aber, wenn sie ihm irgendwann nicht mehr im Weg steht? Wir müssen vorbereitet sein.
Präterita: Vorsicht ist der bessere Teil der Tapferkeit. Ich werde versuchen, Ihnen mit dem Serum zu helfen, Li.
Forbett: Und ich werde die Krazius-Werke von meinen Männer genauestens beobachten lasssen und mir noch einmal den Aktenkoffer ansehen, den Zweistein mir gegeben hat. Vielleicht lässt sich das Zeitschloss ja beschleunigen.
*Zwischenmusik – Szenenwechsel*
Szene 7
Erzähler: Unterdessen steht Zweistein vor einem Computer im Herzen der Krazius-Werke, tief unter dem Krazius-Turm, und bedient mehrere Tastaturen gleichzeitig. Mehrere Bildschirme sind um ihn herum aufgebaut und tauchen den Raum in ein dämmriges, bläuliches Licht.
Zweistein: Und jetzt noch diese Datei hierhin… und ein bisschen Code hier…
*Eine Tür öffnet sich und das hastige Klackern von hochhakigen Stiefeln ist zu hören
Claire: ZWEISTEIN!
Zweistein: *ruhig* Oh, hallo, Misses Krazius. Was verschafft mir die Ehre?
Claire: Das wissen Sie ganz genau!
Zweistein: Ach, tue ich das?
Claire: Jemand ist in mein Büro eingedrungen und hat den Metallkasten gestohlen! Die Codes sind nur mir bekannt!
Zweistein: (gehässig) Könnte es nicht sein, dass jemand aus ihrer IT-Abteilung versagt hat?
Claire: Versuchen Sie ja nicht, mich für dumm zu verkaufen! Auf den Bildschirmen kann ich sehen, was Sie treiben! Raus mit der Sprache
Zweistein: (kichernd) Nun, ich habe General Forbett zu mir ins Gefängnis gerufen und ihm eine kleine Geschichte erzählt und… sagen wir, einen kleinen Aktenkoffer mit Passwörtern ausgehändigt.
Claire: Sie haben WAS?!
Zweistein: Und während General Forbett mit seiner kleinen Militärübung ihre Sicherheitskräfte abgelenkt hat, sind Misses Tenner, Professor Präterita und dieser Li-Klon in Ihrem Büro gewesen und haben den Metallkasten mitgehen lassen.
*Totenstille*
Zweistein: Sehen Sie sich die Aufnahmen der Sicherheitskamera ruhig an.
*Ein Knopf wird gedrückt*
Zweistein: Ich habe mir erlaubt, dem Trio etwas unter die Arme zu greifen. Sie können hier genau sehen, wie sie verschwinden. Natürlich maskiert. Aber hier sieht man sie ohne
*ein Knopf wird gedrückt*
Zweistein: (ironisch) Oh, wie ungeschickt von mir. Da bin ich doch mit meinem Zeigefinger rein zufällig auf die Löschtaste gekommen.
Claire: (keifend) Ich glaube es nicht!
Zweistein: Sie sollten es glauben. Die Futura-Stiftung hat nun den Metallkoffer mit den Unterlagen des DL-6-Vorfalls, nur habe ich das Schloss per Funk manipuliert, sodass es sich erst in vier Wochen öffnen lässt. Bis dahin kann niemand ihn öffnen, ohne seinen Inhalt zu zerstören. Doch sobald er geöffnet wird… nun… hehehehe…wird es um Ihren Ruf in Westland schlechter bestellt sein als um meinen…
Claire: (ausrastend) Sie! SIE! SIE! SIND SIE WAHNSINN- * stoppt sich selbst*
Zweistein: (übermütig und ironisch) Hach, wenn Sie doch nur einen genialen Wissenschaftler hätten, dem sie mit ihren vielen Datenbänken Zugang zur Weltformel verschaffen könnten. Er würde es schaffen, ihre Träume innerhalb von vier Wochen Realität werden zu lassen… bevor sich die Masse gegen Sie wendet.
Claire: Ich bringe Sie um!! Ich…
Zweistein: Tun Sie das ruhig! (pausiert) Hach, in Ihrer Situation würde ich mich nur ungern befinden. Töten Sie mich, haben Sie niemandem, der für Ihren Mann in vier Wochen den Gehirnwellentransfer durchführen kann. Geschweige denn die offensichtlich fehlerhafte Formel Ihres Super-Virus korrigiert, den sie zur Vernichtung der Menschheit benötigen. Außerdem würden meine Kinder mich rächen, denn ich habe im Sonnensystem der Leonen ein paar… nun, sagen wir, kleine Überraschungen versteckt, die Benjamin und Tamara helfen werden, sich aus Ihrer Kontrolle zu befreien.
Claire: (knurrend) Sie… Sie…
Zweistein: Sie waren so sehr auf General Forbett fixiert, ohne zu merken, dass das nur ein kleines Ablenkungsmanöver meinerseits war. Und nun stehen Sie unter Zeitdruck.
Claire: (beschwichtigend) Ich stelle fest, dass sich die Situation geändert hat.
Zweistein: Sie sind ein kluges Kind! Und da Sie mir aufgrund unserer gemeinsamen Abscheu gegen die Tenners so sehr an mein weiches Herz gewachsen sind, werde ich Ihnen helfen. Im Austausch gegen die Weltformel und ein paar… sagen wir… Privilegien…
Claire: (lauernd) Was meinen Sie?
Zweistein: Ich verfolge weitaus größere Pläne als mich um ein Staubkorn wie die Erde zu kümmern. Sie können ruhig die Menschheit vernichten und entscheiden, wie sie dieses Körnchen gestalten möchten. Aber Sie werden sich mir und meinem intergalaktischen Imperium unterwerfen… und meinen Befehlen gehorchen!
*Claire atmet tief durch*
Claire: Ich sehe… dass wir in unseren Zielen übereinstimmen, Zwei-
Zweistein: (unterbricht): *Professor* Zweistein.
Claire: Professor Zweistein.
Zweistein: Sehr gut, *Miss* Krazius. Und jetzt gewähren Sie mir Zugriff auf Ihre Datenbanken und lassen mich damit allein!
Claire: Wie Sie wünschen. Professor.
*Claire geht*
Zweistein: Sie glaubten, so schlau zu sein. Aber ich… bin Zweistein! Zweistein ist an keine soziologischen Ketten gebunden! Und Zweistein lässt sich nicht erniedrigen! Und von Ihnen … ganz bestimmt nicht mehr! EHAHAHAHA! AHAHAHAHAHA! EHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA!
*Outro*
Erzähler: Das Gerichtsverfahren zwischen General Forbett und Claire Krazius endet vorerst mit einem Unentschieden. Während der General, Laura, Professor Präterita und Li-44 versuchen, hinter die Machenschaften der Krazius-Werke zu kommen, sichtet Professor Zweistein die Fragmente der Weltformel. Währenddessen kommt es im Sonnensystem der Leonen zu einer schicksalhaften Begegnung. Der Krieg unter den Leonen nimmt eine dramatische Wendung auf dem SATELLIT DES GRAUENS!